11 Monate in Neuseeland: Der Weg ist das Ziel

Nun war es Zeit sich von Rotorua zu verabschieden, wenn auch nicht für lange, wie sich bald herausstellte. Hier waren wir in den wunderschönen "Redwoods" wandern, wo wir riesige, rote Bäume umarmen und wundersame Flüsse beobachten konnten, die mit ihrer unnatürlichen Farbgebung wie Glas wirkten. Hier waren wir beim "Volcanic Valley" und konnten auf Vulkankratern entlanglaufen und kochende, hellblaue Seen bewundern. Und hier waren wir an meinem Geburtstag das erste mal in einem Labyrinth und haben natürlich den Weg gefunden. Mit Siegerfoto! Mein Geburtstag wurde natürlich noch Abends im "Pig & Whistle" mit Steak, Spare Ribs und Ginger Beer gefeiert. Doch wir konnten hier nicht ewig bleiben denn es gibt noch viele schöne Orte zu sehen.

Unsere nächstes Ziel sollte "Eastland" werden. Dort gibt es den "Urewera Nationalpark" auf den wir uns schon besonders gefreut haben, da wir lange nicht mehr richtig wandern waren und nach einer Woche "Großstadt" mal wieder ein bisschen die Einsamkeit der Natur genießen wollten. Doch vorher wollten wir für eine Nacht nach Gisborne, da viele Leute gesagt haben, dass die Stadt besonders schön sein soll. Das konnten wir allerdings nicht bestätigen, da Gisborne ziemlich genauso aussah, wie alle kleineren Städte, die wir bisher gesehen haben.

Das eigentliche Highlight war allerdings der Weg dorthin. Zum ersten Mal seit langer Zeit hatten wir kaum Drängler auf der Straße hinter uns und konnten in Ruhe die wunderschöne Landschaft genießen an der wir vorbei gefahren sind. Die Sonne schien (zur Abwechslung) und beleuchtete die wunderschönen Berge, Täler, und Flüsse. Ich musste wirklich aufpassen, um nicht von der Straße abzukommen, so unnatürlich schön wirkte die Landschaft an diesem Vormittag. Ihr müsst wissen, dass die Hügel hier, auf denen die Schafe und Kühe weiden, nicht einfach gerade runter verlaufen, sondern treppenartige sind (ob natürlich oder nicht), sodass die Hügel durch die Schatten gestreift aussehen. Im Anhang sind ein paar Fotos, allerdings erst als die Sonne wieder weg war. Wie auch sonst? Und auf ein mal sahen wir am Horizont eine riesige Wolke aufsteigen, wie von einer Explosion. "Das muss von "White Island" kommen", dachten wir uns. White Island ist eine aktive Vulkaninsel vor der Küste vom "Bay of Plenty". Unser Verdacht wurde bestätigt, als wir an einem Strand angehalten haben und uns eine Oma, die schon 35 Jahre dort lebt, erzählte, dass so eine riesige Wolke noch nie von White Island aufgestiegen ist. Wir sind gespannt, ob wir in den nächsten Tagen erfahren, was dort passiert ist.

Am nächsten Tag haben wir uns auf den Weg zu dem Urewera Nationalpark gemacht. Dort angekommen waren wir ein bisschen enttäuscht. Nicht von der Landschaft, den Mokau Falls und dem Lake "Waikaremoana", sondern von dem Campingplatz, da überall Scheiße rumlag. Von schwarzen Schwänen. Riesige Haufen. Das war echt nicht mehr schön. Aber naja, wir sind ja nicht pingelig und sind geblieben. Wir sind sogar so wenig pingelig, dass wir im Regen draußen gekocht und gegessen haben. Aber auf die Erfahrung hätte ich verzichten können ;P Achja,ich habe die Sandflies vergessen, die offensichtlich an diesem See ihr Hauptlager aufgezogen haben. Diese kleinen Biester stechen nicht, nein, sie beißen einem ein Stück von der Haut ab. Und irgendwie vertrage ich sie so wenig, dass bei mir alles gleich dick wird. Erst letztens hatte ich eine dicke Hand und jetzt habe ich einen geschwollenen Knöchel und einen dicken Fuß. Aber ich bin ja nicht pingelig. Dafür konnten wir zu einem richtig coolen Wasserfall wandern und ein bisschen DIE Natur genießen, die nicht voller Schwanenkacke war.

Unser nächstes Ziel sollte Taupo werden, aber jetzt sind wir doch noch mal für eine Nacht in Rotorua gelandet, da so der Weg nach Taupo kürzer ist. Bis zum nächsten Mal :)