Montag, 10. Februar 2014

Und weiter geht´s

Puh, dass ich nochmal dazu komme weiter zu schreiben grenzt auch an ein Wunder. Mit dem Internet ist es auf der Südinsel nämlich nochmal eine Spur schwieriger als auf der Nordinsel.
Das ist ja nun schon eine Weil her seit dem ich das letzte mal geschrieben habe und in der Zeit ist so viel passiert. Nachdem wir im Abel Tasman Nationalpark waren sind wir die Westküste der Südinsel runtergefahren und sind durch ein paar schöne Orte gekommen. Zwischendurch haben wir einen Abstecher zur Ostküste nach Christchurch gemacht, um dort unseren Rückflug zu buchen und einen Teil meiner Verwandten zu besuchen. Es war ein wirklicher schöner Tag in Little River und es war wunderbar alle wieder zu sehen. Ein bisschen haben wir uns so gefühlt, als ob wir wieder in Deutschland wären und wir wurden richtig verwöhnt mit Kuchen, Kaffe und sehr leckerem Abendessen. Wir wären gerne länger geblieben, aber wir hatten nicht viel Zeit und sind dann bald wieder zur Westküste gefahren und haben den Fox Glacier besucht. Das ist ein großer Gletscher, der aber in den letzten Jahren leider immer wieder kleiner wird. An dem Tag hat es sehr doll geregnet, aber wir haben uns nicht aufhalten lassen.
Nach Wanaka sind wir auch gefahren und der Ort ist wirklich sehr schön. Dort sind wir ins "Puzzling World" gefahren, was wirklich witzig war, denn dort waren ganze Räume optische Täuschungen und zwischendurch wurde uns ganz schön schwindelig. Wanaka liegt an einem sehr schönen See und wir haben auch versucht dadrin zu schwimmen, haben aber schnell wieder aufgegeben. Es war einfach zu kalt!
Als nächstes sind wir nach Queenstown gefahren. Dieser Ort wird auch "Adventurecapital" genannt. Sehr touristisch! Hier holen sich die meisten Touristen ihren Adrenalinkick mithilfe von Bungy- und Fallschirmsprüngen, Speedboot fahren, Canyonswing oder 1000 anderen Aktivitäten, die alle unbezahlbar sind. Queenstown war landschaftlich aber sehr sehr schön und wenn es nicht so touristisch wäre, hätte es mir dort viel mehr gefallen. Der Ort wurde für uns zum Startpunkt um zu verschiedenen anderen Orten zu kommen, die wir sonst nur schwer erreicht hätten. Wir sind von dort zum Milford Sound gefahren und haben dort eine Bootstour gemacht und wir können dazu nur sagen, dass, wenn jemand nicht viel Zeit hat in Neuseeland und nur die allerschönsten Orte sehen will, dann kann derjenige Milford Sound nicht auslassen. Das war mit Abstand das schönste was wir hier gemacht haben. Wir hatten ziemlich viel Glück mit dem Wetter, denn das ist einer der wenigen Orte auf der Welt, wo im Regen alles noch viel viel schöner wird. Durch den Regen kommen tausende von Wasserfällen an den Bergen runter und das Licht durch die Wolken ist sehr schön. Der Wanderweg, der als schönster Wanderweg der Welt gilt ist nicht umsonst am Milford Sound.
Da unser Geld langsam knapp wurde haben wir uns auch einen Job gesucht und konnten für ein paar Wochen in Alexandra als Kirschenpflücker und Sortierer arbeiten. Außer von morgens bis abends arbeiten haben wir dort aber nicht gemacht und danach ging es wieder zurück nach Queenstown. In Queenstown an der Kawarau Bridge war übrigens der erste Bungysprung auf der Welt von einem Typen namens A.J. Hackett. Dort hat Dominic auch einen Bungysprung gemacht und es hat ihm ziemlich viel Spaß gemacht, auch wenn ich das nicht nachvollziehen kann. Zur Erinnerung gibt es natürlich auch ein Video dazu.
In Neuseeland gibt es insgesamt 9 "Great Walks". Das sind Wandertouren in Nationalparks, die über mehrere Tage gehen. Die drei beliebtesten sind der "Milfordtrack", der "Keplertrack" und der "Routeburntrack". Wir haben uns für den "Routeburntrack" entschieden, der ebenfalls in der Nähe von Queenstown ist. Der Track war einfach nur wunderschön. Insgesamt sind wir drei Tage gewandert und der höchste Punkt war 1300 m hoch. Es war ab und zu ziemlich anstrengend, da wir beide riesige Rucksäcke mitschleppen mussten mit Schlafsäcken, Zelt, Lebensmitteln und Wasser und weil die Sonne ziemlich geknallt hat, sobald wir die Baumgrenze unter uns gelassen hatten. Wir haben dort auf jeden fall gut Farbe und Muskeln bekommen. Aber nach jedem anstrengenden Aufstieg hat es sich jedes mal wieder gelohnt und man hatte eine super Aussicht.
Braungebrannt geht es jetzt endlich weiter Richtung Süden nach Invercargill. Der Ort ist nicht besonders schön, aber am Waitangi Day sind wir dort in den Queens Park gegangen und haben verschiedenen Bands zugehört und Eis gegessen.
Als letztes haben wir jetzt die "Catlins" hinter uns gelassen. Die sind zum Glück noch nicht so bekannt und daher weniger touristisch. Eine Straße führt an der Küste entlang an der man sehr schöne Buchten ansehen kann. Dort gibt es auch viele verschiedene Tiere, wie die seltenen Yellow-Eyed Penguins und die kleinsten Delphine der Welt. Als erstes waren wir aber am Slope Point. Das ist der Südlichste Punkt der Südinsel und von hier aus ist die Antarktis näher als der Äquator. Und dann ist es passiert! Ich fahre gerade auf der Straße und will anhalten um ein Straßenschild zu lesen und plötzlich gehen die Bremsen nicht mehr! Ja was jetzt? Wir mussten also zur Werkstatt und drei Tage auf das Ersatzteil warten. Na toll! In der Zeit waren wir am Curie Bay auf einem Campingplatz und dort kann man Abends ab 19 Uhr die seltenen Yellow Eyed Penguins sehen. Die Babys verlassen dort im Februar ihr Nest und wir konnten zusehen wie sie von ihren Eltern gefüttert wurden. Das war echt cool. Am Strand sind dort tagsüber auch immer kleine Delphine, die sehr dicht ans Ufer kommen. Wenn einem das Wasser also nicht zu kalt ist, kann man dort rein und mit den Delphinen schwimmen und muss nicht mal Geld dafür bezahlen. Wer weiß wie lange das noch so bleibt! Nachdem unsere Bremsen repariert waren konnten wir aber endlich weiter fahren. Als nächstes nach Dunedin, von wo aus ich gerade schreibe. Hier ist uns gerade der Reifen geplatzt. Zum Glück direkt neben einer Werkstatt, die uns beim Reifenwechseln etwas geholfen haben. Glück im Unglück vom feinsten. So jetzt war es das erstmal. Ich musste ja ein bisschen was aufholen und ich hoffe irgend jemand liest das hier überhaupt noch :)

 Familientreffen in Little River

 Fox Glacier
 Wanaka - Puzzling World (Endlich bin ich mal größer als Dominic)
 Laka Wanaka
 Sehr beliebt in Queenstown: Speedboot fahren auf dem Shotover River
 Dominic beim Bungysprung :S
 Milford Sound






 Am Anfang vom Routeburntrack




 Routeburntrack - Lake Mackenzie

 Routeburntrack - Lake Harris
 Geschafft - nach drei Tagen :)

Mittwoch, 6. November 2013

Endlich auf der Südinsel


Jetzt habe ich schon eine Weile nichts mehr geschrieben, aber es ist auch ziemlich viel passiert und wir haben öfters kein Internet mehr, aber jetzt nehme ich mir mal kurz die Zeit. 
Am 15.09. sind wir in Wellington angekommen und haben uns schon auf ein bisschen Großstadt gefreut. Wellington ist die Hauptstadt von Neuseeland und auch wenn viele was anderes behaupten, fanden wir, dass es schöner ist als in Auckland. Deshalb haben wir uns dort ein bisschen mehr Zeit eingeplant, aber nach vier Wochen hat es uns auch wirklich gereicht und war eigentlich schon zu viel. 
Es ist dort sehr sehr windig, da die Stadt direkt am Meer liegt. Nicht umsonst hat die Stadt den Spitznamen „Windy“. Die meisten Sachen, die wir dort machen wollten, haben wir schon in der ersten Woche gemacht und zweimal, wo das Wetter wirklich schön war, sind wir in den Botanischen Garten gegangen. Dort kommt man mit der „Cable Car“ hin, damit man nicht den ganzen Berg rauf latschen muss. 
Wellington ist auch bekannt für das „Westpac Stadium“, wo regelmäßig Rugbyspiele zu sehen sind. Deshalb haben wir uns für das Spiel Wellington vs. Auckland zwei Karten gekauft und haben im Stadion das erste Mal ein Rugbyspiel live gesehen. Das war wirklich cool und hat Spaß gemacht. 
Das wichtigste jedoch ist, dass man von Wellington mit der Fähre zur Südinsel kommt und auf die haben wir uns schon sehr gefreut, da alle sagen, dass es dort schöner ist. Nachdem wir also unsere Fähre gebucht hatten, haben wir mit der Planung angefangen, was wir auf der Südinsel machen wollen. 
Da wir dort mehr Zeit verbringen werden, wollten wir uns dort auch nach einem Job umgucken, um wieder ein bisschen Geld in die Kasse zu bekommen.
Die Fahrt mit der Fähre am 15.10. war echt super. Es hat vier Stunden gedauert und das Schiff war riesig. Leider haben wir keine Delphine gesehen, aber dafür ging die Fahrt durch den Marlborough Sound und das ist super schön gewesen. Der Hafen, wo die Fähre hält, liegt in Picton, was eine kleine, aber wirklich sehr schöne Stadt ist. Dort haben wir gleich ein Hostel gefunden, was sogar recht günstig war. Es gab dort ein paar Cafés, einen Biergarten, ein kleines Einkaufscenter und einen schönen Strand. Außerdem konnte man dort auch Kajaks mieten und durch den Marlborough Sound fahren. Das wollten wir unbedingt machen und haben vier Stunden im Doppelkajak gebucht (Einzelkajaks gibt es nur für Profis). Vier Stunden waren zwar ein bisschen wenig, um alles zu sehen, aber es war trotzdem richtig schön und wir sind auch an einer Pelzrobben Kolonie vorbei gepaddelt. Die waren richtig zutraulich und sind um unser Kajak rum geschwommen.
Unser nächstes Ziel war Nelson. Dort lebt der Mann der die Ringe für „Herr der Ringe“ geschmiedet hat und in seinem Juwelierladen konnte man den originalen Ring aus dem Film betrachten (ohne Eintritt zu bezahlen!!). An sich war Nelson sehr schön und erinnert mich ein bisschen an Berlin. Nicht von der Größer her, sondern einfach weil in der Fußgängerzone Bäume standen. Ja, das reicht schon um ein bisschen Heimweh zu bekommen.
Am 28.10. waren wir 2 1/2 Jahre zusammen und zur Feier des Tages wollten wir Essen gehen. Wir haben uns dann einen Eimer Green Lip Mussels in Knoblauch-Weißwein-Soße gegönnt und dazu hab ich sehr leckeren Wein getrunken (hier Name einfügen, wenn er mir einfällt). Ich hoffe den gibt es in Deutschland.
Jetzt sind wir in Motueka, was 15 Kilometer vom Abel Tasman Nationalpark entfernt liegt, der ein sehr beliebtes Ziel für Backpacker ist. Man kann den Nationalpark auf alle möglichen Arten besichtigen. Zu Fuß kann man die fünftägige Wandertour machen, auf dem Wasser mit dem Kajak, dem Watertaxi oder einer Yacht, in der Luft mit dem Helikopter oder Paragliding. Wir haben uns für eine zweitägige Kajaktour am 03.11./04.11. entschieden, die wir jetzt auch schon hinter uns haben. Das war wirklich richtig cool. Das Wetter war einfach nur perfekt und wir haben Pinguine gesehen (Blue Penguins, die kleinste Art der Welt) und Robben, an die wir ganz nah ranpaddeln konnten. Die Hinfahrt zum Campingplatz war sehr anstrengend, weil wir die ganze Zeit gegen den Strom fahren mussten und als wir ankamen waren wir richtig fertig. Wir haben es gerade noch geschafft das Zelt aufzubauen. Mir hat alles weh getan, aber der Strand war sehr schön und abends konnten wir am Meer sitzen und die Sterne angucken. Die Rückfahrt, nach einer sehr ungemütlichen Nacht im Zelt war ein bisschen leichter. Mit dem Wind im Rücken kann man mit so einem Kajak richtig Geschwindigkeit bekommen und wir kamen ein bisschen früher an als geplant. Jetzt ruhen wir uns ein bisschen aus und warten auf die Antwort von einem Jobangebot (die aber, glaube ich, nicht kommen wird) und wollen bald wieder weiter. Jetzt ist alles wieder auf dem neuesten Stand.
Bis zum nächsten Mal.

Wellington: Rugbygame

Cable Car

Botanischer Garten



Auf der Fähre nach Picton



Picton




"Mini"-Ausstellung in Nelson


Abel Tasman Nationalpark



Kajaktour im Abel Tasman Nationalpark

 (Pinguin)


(Der Rückweg)









Dienstag, 8. Oktober 2013

Art Déco und Pinnacles

Auf unserem Weg nach Wellington hatten wir noch ein paar Städte vor uns. Unter anderem die wunderschöne Küstenstadt Napier, die an der Ostküste der Nordinsel liegt. Napier wurde im Jahr 1931 von einem sehr starken Erdbeben und einem anschließenden Großbrand komplett zerstört. Die Stadt wurde im Art Déco-Stil wieder komplett aufgebaut und sieht im Vergleich zu anderen Städten dementsprechend "modern" aus. 
Nachdem wir uns von Waikato auf den Weg nach Napier gemacht haben mussten wir noch einmal zwischen übernachten, sonst wäre es zu weit weg gewesen. Napier war wirklich sehr schön. Am liebsten hätte ich die ganzen Einfamilienhäuser fotografiert, die es dort gab, so schön fand ich die, aber dann hätten die Leute vielleicht die Polizei gerufen. Ich versuche irgendwie Bilder aus dem Internet zu finden.
Das besondere Highlight der Stadt ist das Aquarium. Da sollte es sogar Kiwis geben. Diese nachtaktiven Vögel, die das Wahrzeichen von Neuseeland sind, bekommt man sonst eigentlich nie zu Gesicht und deshalb haben wir uns schon sehr gefreut. Mit dem Aquarium in Berlin, konnte das in Napier aber wirklich nicht mithalten. Wirklich groß war es nicht und abgesehen von den zwei Kiwis, vier Pinguinen und einer großen Schildkröte gab es nur langweilige Fische. Ach ja und ein paar Haie. Die waren schon ein bisschen cool, vor allem weil man die sehen konnte, indem man durch einen Glastunnel läuft und die über einen hinweg geschwommen sind.
Auf einem Flohmarkt in Napier waren wir auch und haben uns Freundschaftsarmbänder und Donuts gekauft. 
Übernachtet haben wir wieder in einem Hostel, wo wir wieder nur den Parkplatz bezahlen mussten und dann im Campervan geschlafen haben. Es war trotzdem ziemlich teuer, aber dafür waren wir sehr nah an der Stadt, in der es ein paar wirklich schöne Cafés gab, wo wir oft waren. Wir hatten die ganzen vier Tage wunderschönes Wetter und es wurde sogar richtig warm. Manchmal muss man auch mal Glück haben!

Unser nächstes Ziel, nach Napier, waren die Putangirua Pinnacles. Klingt seltsam und sieht auch seltsam aus. Diese besonderen Steinformationen sind durch Erosionen in 120.000 Jahren entstanden und sehen ziemlich instabil aus. Die halten aber jedem noch so starken Sturm stand. Hier wurden "Die Pfade der Toten" aus "Herr der Ringe" gedreht und wir waren ganz schön beeindruckt von der Kulisse, die sich uns geboten hat. 
Nach den zwei Nächten auf dem Campingplatz, der direkt am Wanderweg zu den Pinnacles liegt, wollten wir eigentlich wollten wir danach noch zum Cape Palliser, weil man dort Pelzrobben angucken konnte, aber wir hatten nur noch sehr wenig Tank und wollten nicht mitten in der Wildnis liegen bleiben. Vielleicht machen wir das im nächsten Jahr auf der Rücktour.

Jetzt machen wir uns auf direktem Weg nach Wellington, wo wir vier Wochen bleiben wollten, um kurz vor der Tour auf der Südinsel noch mal durchatmen und planen können.

Bis zum nächsten mal :)

Im Aquarium von Napier


Das sind Kiwis. Sie sind nachtaktiv, fast blind und können nicht fliegen.



Beim Donuts essen auf dem Flohmarkt

Ein paar Fotos von der Stadt



Putangirua Pinnacles